m deutschen Stromnetz kommt es immer häufiger zu Engpässen. Ursachen sind der übermäßige Ausbau der Erneuerbaren, insbesondere von Windenergieanlagen im Norden, ohne Prüfung, ob der Strom überhaupt vom Netz aufgenommen werden kann, bei gleichzeitiger Abschaltung von konventionellen Kraftwerken (hauptsächlich Kern- und Kohlekraftwerke). 

Mittels Engpaßmanagement versuchen die Netzbetreiber das Netz trotzdem stabil zu halten. Die Kosten lagen 2022 bei 4,25 Mrd. € und setzten sich wie folgt zusammen: 

  • Redispatch (2,7 Mrd. €) 

Bei Netzengpässen müssen Kraftwerke diesseits des Engpasses ihre Leistung drosseln und Anlagen jenseits des Engpasses die Einspeiseleistung erhöhen. 

  • Einspeisemanagement (900 Mio. €) 

Entschädigungszahlungen für Erneuerbare Anlagen, bei Abregelung der Anlagen wegen Netzengpässen. 

  • Netzreservekraftwerke (650 Mio. €) 

Liefern Wind und Sonne nicht genug bzw. gar keine Energie, müssen die Reservekraftwerke (hauptsächlich Kohlekraftwerke) einspringen. 

Volumen und Kosten steigen dabei seit Jahren an: 

Engpaßmanagementkosten mit 4,2 Mrd. € auf Rekordhöhe

Quelle: BDEW, BNetzA 

Einschätzung ELBE ENERGIE: 

Tennet geht davon aus, dass die Engpassmanagementkosten erst ab 2034 auf ein Minimum sinken. Auch der BDEW warnt: „Kurzfristig ist nicht mit einer Entlastung der Redispatchkosten zu rechnen.“ Dass der geplante Netzumbau bis 2030 umgesetzt ist, glaubt niemand in der Branche. Haupthindernis ist neben der Genehmigungsdauer die Finanzierung der riesigen Investitionen durch die Netzbetreiber.