​Die Frage ist nicht ob, sondern wann der Blackout kommt. Beim Themenabend „Blackout Vorsorge – Was kann ICH tun?“ informierten Experten von Bundesheer, Austrian Power Grid (APG) und der Wiener Polizei, welche Vorkehrungen getroffen worden sind und über welche Bevorratung jeder verfügen sollte.

„Ich muß ehrlich sagen, es hat nicht viel zu einem Blackout gefehlt“, berichtete Kurt Misak – Leiter der Versorgungssicherheit der APG, – über die Störung im europäischen Stromnetz am 8. Jänner 2021. Nach einem Ausfall eines kroatischen Umspannwerks hatte eine „Kaskade“ von Leitungsausfällen Europa zweigeteilt: Süd-Ost Europa verzeichnete plötzlich einen Stromüberschuss, Nord-West Europa hingegen Strommangel. Ein Totalausfall konnte nur mit manuellen Abschaltungen verhindert werden. Nach gut einer Stunde war das europäische Netz wieder im Normalbetrieb.

„Um alle Schwankungen mit Stromimporten und -exporten auszugleichen, die Stabilität des Stromnetzes zu halten, müssen wir schon alle Register ziehen, inklusive Notmaßnahmen an rund 300 Tagen im Jahr“, so Misak. Und die Herausforderungen durch den Ausbau der erneuerbaren Energien werden größer. Zudem ist man als Teil des europäischen Netzes auch Störungen von außerhalb ausgesetzt.

Sollte das Netz in Österreich zusammenbrechen, rechnet Misak mit einem Netzwiederaufbau innerhalb von 24 Stunden bei intakter Infrastruktur. Bei Infrastrukturschäden „kann niemand sagen, wie lange der Stromausfall dauert.“

Im Risikobild des Bundesheers nimmt der Blackout einen prominenten Platz ein. Darum hat das Verteidigungsministerium eine große Info-Kampagne gestartet, wie Oberst Stefan Kirchebner berichtete. Damit soll die Bevölkerung unterstützt werden, sich besser vorzubereiten.

„Vorräte wie für einen 14-tägigen Campingurlaub sollte man zu Hause haben“, empfiehlt Kirchebner. Das umfasst Trinkwasser, haltbare Lebensmittel, Batterien, Medikamente, warme Kleidung, Gaskocher, Taschenlampen, Kerzen, Zündhölzer und ein batteriebetriebenes Radio, um Informationen zu erhalten.

Der ORF, Handynetzbetreiber, Krankenhäuser, Polizei u.a. sollten in der Lage sein, mit Notstromaggregaten und Batterieanlagen zumindest Hauptbereiche bis zu 72 Stunden mit Strom zu versorgen. Chaos vermeiden und eindämmen, Gefahren abzuwehren, Kommunikation ermöglichen, der Bevölkerung ein Sicherheitsgefühl geben und helfen –das sind im Ernstfall die Aufgaben der Polizei. Dass diese sich entsprechend vorbereitet, schilderte Generalmajor Karlheinz Dudek von der Wiener Polizei: „Sie können uns vertrauen, wir schaffen das.“