Die EU-Kommission hat am 18.05. das REPowerEU“-Programm (vgl. ELBE-ENERGIE-Newsletter April 22) beschlossen. Ziele: Beendigung der Abhängigkeit von russischen Brennstoffen und Erreichen der „Klimaziele“ bis 2030 durch folgende Maßnahmen bis 2030:

  • Erneuerbaren-Ausbau: 45 % (bisher 40 %)
    • PV-Ausbauziel: 600 GW (aktuell 189 GW + Zubau 411 GW)
    • Wind-Ausbauziel 453 GW (aktuell ca. 230 GW)
      • 374 GW an Land
      • 79 GW Offshore
    • Grüner Wasserstoff
      • 10 Mio. t EU-Produktion
      • 10 Mio. t Import
      • 200 Mio. € zusätzliche Forschungsmittel
    • Biomethan-Ausbau: 35 bcm
    • Energieeffizienzziel 13 % (vorher 9 %)
    • EU-Mitteilung zum Energiesparen wurde veröffentlicht, wie mit Verhaltensänderungen der Gas- und Ölbedarf um 5 % sinken könnte.
    • Investitionen: 300 Mrd. €

 

Einschätzung Elbe Energie:

Die Ziele sind auf Grund von Wachstumsraten, Flächenbedarf, Bauzeiten inkl. Planung und Genehmigung sowie verfügbarer Ressourcen (Material, Personal) kaum erreichbar. Allein die geplanten PV-Installationen von 56 GW/a (2021: 24 GW, 2022: ca. 29 GW) sind mehr als ambitioniert. Proportional zum Ausbau der Erneuerbaren müssten noch mehr Gas-Backup-Kraftwerke errichtet werden, deren Bedarf die Gaspreise weiter treiben wird. Der vom BDI im Oktober 2021 berechnete Zubau von 46 GW Gaskraftwerken bis 2030 (entspricht etwa 29 Kraftwerken mit der Leistung von Hamburg-Moorburg) ist damit Makulatur, sofern zeitlich überhaupt machbar (vgl. ELBE-ENERGIE-Newsletter Dez21).

Die Kosten liegen nach Berechnungen von Rystad Energy eher zwischen 1.000 bis 1.200 Mrd. € u.a. wegen Speicherkosten und eines höheren notwendigen Zubaus an Windkraftanlagen im Bereich 450-490 GW.