27.10.23 Siemens Energy braucht Milliardenhilfen vom Staat
Siemens Energy braucht wegen Problemen bei seinen Windturbinen schnell massive Staatshilfen, auch um mit dem Bau von Stromnetzen und Kraftwerken weitermachen zu können.
Der Windkraftanlagenbauer führt nun Gespräche über staatliche Garantien. Die Lage ist dramatisch. Ohne Milliardenhilfen kann der Konzern keine Verträge für neue Großaufträge unterschreiben. Die Aktie ist im freien Fall.
Quellen: Handelsblatt
23.10.23 Chevron übernimmt Hess für 53 Mrd. Dollar
Der US-Ölkonzern Chevron will den kleineren Konkurrenten Hess für rund 53 Mrd. Dollar übernehmen. Chevron sichert sich damit eine 30 %-ige Beteiligung an mehr als 11 Mrd. Barrel gewinnbaren Ressourcen in Guyana und Landbesitz in der Bakken-Schieferformation und im Golf von Mexiko.
Quelle: Bloomberg
21.10.23 Laufzeitverlängerung für EKBG-Kohlekraftwerke
Seit Oktober 2022 sind über das Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetz (EKBG) wieder 11 alte Kohlekraftwerke mit 6 GW am Netz, um weniger Gas für die Stromproduktion einzusetzen. Kohle ist mit 27 % (1. HJ 23) der wichtigste Stromlieferant in Deutschland. Zudem ist Kohlestrom günstiger als Strom aus Gas. Gleichzeitig sind die Strom- und Gasnachfrage deutlich eingebrochen. So haben vor allem Industrieunternehmen ihre Produktion eingestellt, umgestellt oder produzieren weniger.
Die Bundesregierung plant eine Verlängerung des EKBG, da es ohne russisches Erdgas auch im Winter 2024/25 wegen technischer Probleme, Kälte oder geopolitischen Ereignissen zu Gasmangel kommen könnte.
Quelle: Handelsblatt
20.10.23 EU will europäische Windindustrie gegen China schützen
Chinesische Windanlagenhersteller bieten aktuell Preise von 25 – 30 % unter dem Durchschnitt, die kein europäisches Unternehmen mithalten kann. Die Europäische Kommission stellte nun den Entwurf des „Europäischen Aktionsplans für Windenergie“ vor:
- Beschleunigte Genehmigungsverfahren
Die „Erneuerbaren-Energien-Richtlinie“ soll schneller umgesetzt werden, damit angeschlagene Unternehmen zeitnah neue Aufträge erhalten.
- Änderungen der Auktionen
Neben dem Preis soll auch die „Wirtschaftssicherheit“ (Heimische Produzenten) berücksichtigt werden.
- Verbesserte Finanzierung
Die Europäische Investitionsbank (EIB) soll Garantien auflegen, mit denen Banken ihre Kredite für Windparks absichern. Außerdem soll der Innovationsfonds auf 1,4 Mrd. € verdoppelt werden.
Quelle: Handelsblatt
18.10.23 OGE beteiligt sich an Wasserstoff-Pipeline von Spanien nach Deutschland
Die geplante Wasserstoff-Pipeline „H2Med“, soll grünen Wasserstoff aus Spanien und Portugal und nach Deutschland transportieren. Das Projekt wird von Spanien, Portugal, Frankreich und Deutschland sowie der EU-Kommission unterstützt.
Open Grid Europe (OGE) ist Teil des Konsortiums geworden, das die Leitung bauen möchte und bringt sein innerdeutsches Wasserstoffnetz mit ein. Laut OGE soll „H2Med“ 2 Mio. t Wasserstoff pro Jahr transportieren (ca. 10 % des EU-Bedarfs).
Bis 2030 wollen Spanien und Portugal „erhebliche“ Produktionskapazitäten für grünen Wasserstoff errichten und bis 2040 soll Wasserstoff aus Nordafrika importiert werden.
Quelle: Handelsblatt
13.10.23 Griechenland plant ab 2033 massiven Grünstromexport nach Deutschland
Griechenland möchte Grünstrom aus eigener Produktion und aus Ägypten nach Deutschland liefern und plant dazu eine 500-kV-Gleichstromleitung (max. 9 GW) nach Deutschland sowie die Unterseekabel „Gregy-Interconnector“ (3 GW) und „Greece-Africa Power-Interconnector (GAP) mit 2 GW Kapazität.
Die Investitionen belaufen sich in Summe auf 11 -13 Mrd. € und haben nur mit EU-Fördergeldern Aussicht auf Umsetzung. Ab 2033 könnte Griechenland dann voraussichtlich 3-7 GW aus eigenen Anlagen exportieren und 2-5 GW aus Ägypten.
Quelle: Handelsblatt
12.10.23 Gaspreis steigt um bis zu 28%
Ein Leck in der Gaspipeline „Balticconnector“, zwischen Finnland und Estland und die Schließung eines israelischen Erdgasfeldes „Tamar“ aus Sicherheitsgründen lassen den TTF-Preis für den Frontmonat in Richtung 50 €/MWh steigen.
Quelle: NZZ, Handelsblatt
11.10.23 Exxon kauft Pionieer für ca. 60 Mrd. Dollar
Der US-Ölkonzern Exxon Mobil übernimmt den Konkurrenten Pioneer Natural Resources für 59,5 Mrd. Dollar. Das ist der größte Deal von Exxon seit 1998, als Mobil für 81 Mrd. Dollar gekauft wurde.
Pioneer ist der drittgrößte Ölförderer im Permian-Becken (Texas, New Mexico) nach Chevron und Conoco-Phillips. In diesem Gebiet liegen riesige Mengen Schieferöl, das mit Fracking gewonnen wird und das wegen niedriger Förderkosten die begehrteste Region der US-Energieindustrie ist.
Exxon hatte Forderungen bisher abgeblockt, dem Kurs europäischer Ölkonzerne zu folgen und auf erneuerbare Energien zu setzen. Das zahlte sich aus: 2022 erzielte Exxon einen Rekordgewinn von 56 Mrd. Dollar.
Quelle: Süddeutsche Zeitung
09.10.23 OPEC erwartet bis 2045 mehr als 16 % höheren Ölbedarf
2045 rechnet die OPEC mit einer weltweiten Ölnachfrage von mindestens 116 Mio. Barrel pro Tag (+16,5 %). Dafür seien bis 2045 Investitionen von rund 12 Billionen € erforderlich.
„Es ist klar, daß die Welt auch in den kommenden Jahrzehnten mehr Energie brauchen wird“, so der OPEC-Generalsekretär. Investitionen in neue Ölprojekte zu stoppen, sei „fehlgeleitet“ und würde zu „Energie- und Wirtschaftschaos führen“.
Quelle: Berliner Zeitung
05.10.23 Russland bietet Gaslieferung über intakten Strang von Nord Stream 2 an
Russland ist bereit, über die Pipeline 27 bcm/a (35 % des deutschen Verbrauchs 2022) zu liefern, die Entscheidung liege bei Deutschland, so Putin. Er erinnerte daran, daß weiter russisches Gas durch die Ukraine nach Europa fließe.
Quelle: WirtschaftsWoche
04.10.23 TransnetBW schlägt Alarm – in Baden-Württemberg fehlen über 10 Kraftwerke
Mit dem geplanten Kohleausstieg 2030 müssen neue Kapazitäten ans Netz. TransnetBW fordert 10-15 neue Kraftwerke mit insgesamt 6,5 GW, um die wetterbedingten Schwankungen der Erneuerbaren auszugleichen und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Die Kosten liegen bei rund 8 Mrd. €
„Mehrere Millionen [Erneuerbare] Anlagen in Deutschland gehorchen nicht mehr unserem Befehl, sondern produzieren dann, wenn […] Sonne und Wind – es ermöglichen“, so der TransnetBW-Chef. Wann es zu viel oder zu wenig Strom gibt und eine Disbalance entsteht, könne man daher schlechter planen.
Da die Kraftwerke mit wachsendem Anteil erneuerbarer Energien weniger laufen, halten sich Investoren zurück. Das Bundeswirtschaftsministerium arbeitet an einer Kraftwerksstrategie, die aber von der EU noch beihilferechtlich genehmigt werden muß.
Quelle: Schwäbische
04.10.23 Bundeskabinett reaktiviert Braunkohle-Reserve für den Winter
Das Bundeskabinett beschließt die Laufzeitverlängerung der Braunkohle-Reservekraftwerke (1,9 GW) bis zum 31.03.24. Die sogenannte „Versorgungsreserve“ war bereits vom 01.10.22 bis 30.06.23 aktiv und werde diesen Winter wieder gebraucht, um Gas in der Stromerzeugung einzusparen und dadurch Versorgungsengpässen mit Gas zu vermeiden.
Quelle: ZfK