Viele Netzbetreiber haben ihre vorläufigen Entgelte für 2022 veröffentlicht. Nach Berechnungen von ELBE ENERGIE steigt der bundesweite Mittelwert um ca. 5 % auf 36,36 €/MWh in der Mittelspannung (Netzentgelte: 32,17 €/MWh, Offshore-Netzumlage: 4,19 €/MWh). Die Netzentgelte in der Mittelspannung haben sich damit seit 2011 (14,60 €/MWh) mehr als verdoppelt. Ein durchschnittlicher Industriekunde mit einem Strombedarf von 24 GWh/a zahlt im Schnitt ca. 42 T€ mehr als 2021.

Die Änderungen fallen – je nach Netzbetreiber, Netzebene und Verbrauchsstruktur – unterschiedlich stark aus. Die höchsten Kostensteigerungen tragen Kunden in den Netzen von WEMAG (+12 %), Stromnetz Hamburg (+ 11 %), Westnetz (+9 %), Regionetz (+9 %) und Wesernetz (+9%).

Einschätzung/Empfehlung ELBE ENERGIE:

Der einzige, geringfügig kostendämpfende Faktor ist die geplante Senkung der Eigenkapitalzinsen der Netzbetreiber von aktuell 6,91 auf 5,07 % (Altanlagen 5,12 auf 3,51 %). Dadurch würden die Netzentgelte um 0,4 Mrd. €/a entlastet, bei Gesamtkosten inkl. Bau, Betrieb und Instandhaltung von 26 Mrd. €/a. Hinzu kommen bis 2030 Investitionen von mindestens 122 Mrd. € (Übertragungsnetz: 55 Mrd. €, Verteilnetze : 47 Mrd. €, Offshorenetz: 20 Mrd. €).

Die Entwicklung geht daher nur in eine Richtung: weiter steil nach oben. ELBE ENERGIE hat in einer Studie für den Verband „Die Familienunternehmer“ (vgl. ELBE ENERGIE-Newsletter November 2018) die Entwicklung der Netzentgelte bis 2030 berechnet. Danach werden diese je nach Ausbaupfad und Szenario um weitere 40 % bis auf bis zu 51,20 €/MWh steigen.

Viele Unternehmen haben auf Grund der Kostensteigerungen mit ELBE ENERGIE Projekte in den Bereichen Netzanschluß, Eigenerzeugung und Lastmanagement erfolgreich umgesetzt und so ihre Netzentgelte um bis zu 90 % gesenkt. Bundesweit konnten 2020 mehr als 5.700 Unternehmen von über 1.600 Mio. € Entlastungen profitieren. Diese Entlastungen werden über die „§19 StromNEV-Umlage“ auf die restlichen Netznutzer umgelegt. Die Umlage ist hat sich daher von 2012 (1,29 €/MWh) bis 2022 (4,37 €/MWh) mehr als verdreifacht.

Wenn auch Ihr Unternehmen in den Genuß von geringeren Entgelten kommen möchte, um sich von dieser Preisentwicklung abzukoppeln, sprechen Sie uns gerne an.